Gedichte zwischen Teheran und Berlin
mit Illustrationen von Sahar Homami
Mit ihrem Debutband Alphabet des Schweigens legt Silvia Richter eine luzide poetische Exploration aller Facetten der Abwesenheit vor. Situiert zwischen Teheran und Berlin lässt sie Einblicke in Phantasien und Wirklichkeiten gewähren, die zwischen Begegnung und Verlust, inniger Zweisamkeit und Sehnsucht nach dem unerreichbaren Anderen oszillieren. Die Städte verschwimmen zu Träumen von der Überwindung aller Fremdheit und bleiben einander doch auf unüberbrückbare Weise fern. In und zwischen ihnen spielt sich eine stumme Jagd der Sprechversuche ab, die tatsächliche Verbundenheit zweier Menschen anzurühren. Und immer wieder fragen die Gedichte von Silvia Richter in diesem Unterfangen nach der Sprache, die im Schweigen erst zu sich kommt, und deren Stille nach einem Bekenntnis jenseits der Artikulation, sogar jenseits des Seins sucht.
Silvia Richter hat Mittlere und Neuere Geschichte, Philosophie und Jüdische Studien in Heidelberg studiert und ihr Studium 2011 an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg mit einer Promotion über Emmanuel Levinas und Franz Rosenzweig abgeschlossen. 2012 war sie am Mémorial de la Shoah in Paris als wissenschaftliche Koordinatorin tätig.
Seit 2013 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Guardini Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der jüdischen Philosophie und Geistesgeschichte vom 18. bis 20. Jahrhundert sowie im interreligiösen Dialog.
Alphabet des Schweigens ist ihr erster Gedichtband.