Ausgehend vom philosophischen Selbstmord des 19. Jahrhunderts und vom politischen Massenmord des 20. Jahrhunderts steht der postmoderne Mensch am Scheideweg, auf der Suche nach sich selbst. Entweder er kehrt zur Religion zurück oder er verneint sie vollständig, allerdings auf Kosten der Kunst und Philosophie.
Im Grunde weiß er aber, dass ihn keiner dieser Wege an einen Ort führt, an dem er sein will: Er will frei sein. Und weil er nur noch vor die Wahl zwischen Club oder Kloster gestellt wird, kann er nicht anders, als sich seinen eigenen Weg zu bahnen, durch die Friss-oder-stirb-Dualismen seiner selbstverschuldeten Sinnlosigkeit.
Hardcover
168 Seiten, 19,5cm x 12,5cm
ISBN: 978-3-9816351-0-2
Erscheinungsdatum: 01.03.2014
Paperback
172 Seiten, 17cm x 11cm
ISBN: 978-3-9816351-4-0
Erscheinungsdatum: 15.12.2015
e-book
epub, mobi & pdf
ISBN: 978-3-9816351-1-9
Erscheinungsdatum: 01.03.2014
Der Vorwurf unserer modernen Gesellschaft an »die Philosophen« ließe sich unter folgenden Grundkonsens bringen: »Geplapper, Elfenbeinturm, hat mit den wirklichen Problemen der Menschen nichts zu tun.« Zuerst müsste man sich entscheiden, wer überhaupt unter »den Philosophen« zu verstehen ist. Sind es die Alten, die Neuen, die Heutigen, oder ist es die Philosophie als solche? An den Alten wird man wenig auszusetzen haben: Hier wird Platon, da wird Aristoteles zitiert und sich an altehrwürdiger Weisheit gelabt. Und erst Sokrates: oh Sokrates! Das war ein toller Mann! – welch Gefasel. Bei den neuen Philosophen wird es schwierig: Man muss sie ja erst lesen, um sie zu verstehen! – ein Problem, das auch die Heutigen kennen, ohne es wahrhaben zu wollen. Mit ihrer fixen Idee, die Philosophie zur Wissenschaft zu ›erheben‹ haben nun diese es endlich geschafft, alle Vorwürfe zu erfüllen: Man spricht über Sprache; man verkriecht sich hinter elfenbeinernen Universitätsmauern und schreibt Aufsätze, die nur Philosophen, also ›Wissenschaftler‹ verstehen; die Probleme der Menschen werden als ›Scheinprobleme‹ abgetan. Das ist die Philosophie als Wissenschaft. Was die Philosophie als solche betrifft, weiß ich nicht, ob man auch Künstlern derartige Vorwürfe macht. Künstler sind wahnsinnig, so der Volksglaube. Aber ist das nicht eine gute Sache, wenn wir wahnsinnig sind?