Ausgehend vom philosophischen Selbstmord des 19. Jahrhunderts und vom politischen Massenmord des 20. Jahrhunderts steht der postmoderne Mensch am Scheideweg, auf der Suche nach sich selbst. Entweder er kehrt zur Religion zurück oder er verneint sie vollständig, allerdings auf Kosten der Kunst und Philosophie.

Im Grunde weiß er aber, dass ihn keiner dieser Wege an einen Ort führt, an dem er sein will: Er will frei sein. Und weil er nur noch vor die Wahl zwischen Club oder Kloster gestellt wird, kann er nicht anders, als sich seinen eigenen Weg zu bahnen, durch die Friss-oder-stirb-Dualismen seiner selbst­verschuldeten Sinnlosigkeit.

Hardcover
168 Seiten, 19,5cm x 12,5cm
ISBN: 978-3-9816351-0-2
Erscheinungsdatum: 01.03.2014

Paperback
172 Seiten, 17cm x 11cm
ISBN: 978-3-9816351-4-0
Erscheinungsdatum: 15.12.2015

e-book
epub, mobi & pdf
ISBN: 978-3-9816351-1-9
Erscheinungsdatum: 01.03.2014

Das geistige Klima, welches uns das späte neunzehnte Jahrhundert überlassen hat, welches im zwanzigsten Jahrhundert in die Tat umgesetzt wurde, war das gefährlichste Klima, das mir als möglich erscheint: Nihilismus gepaart mit Ideologie. Es gibt immer zwei Tafeln: Die Tafel des Verbots und die Tafel des Gebots. Sie sind immer im Widerstreit: Was die eine will, will die andere nicht, also kämpfen sie. Wer den Nihilismus aber auf seine Tafel schreibt, der zerbricht sie. Wir haben sie zerbrochen. Jetzt ist nur noch eine da. Ihrem Willen steht nichts mehr im Wege: Wir dürfen begehren, wir dürfen lügen, wir dürfen stehlen, wir dürfen ehebrechen, wir dürfen töten, wir dürfen gottlos sein! Aber was sollen wir tun? Es liegt auf der Hand, dass die Ideologien die besten Antworten bereitstellen: Sie sind simpel, naiv und ergreifend. Es liegt auf der Hand, dass ein gottloses Jahrhundert sich einen neuen Gott sucht: ob er Gleichheit oder Führer heißt.